Toyota GT-86: Der Celica Erbfolger

Viele Leute fahren einen Golf. Doch vielen Leuten ist der Golf auch zu bieder. Für Kunden mit höheren Ansprüchen (und grösserem Budget) gibt es darum den bissigeren Golf R.
Viele Leute sind zufrieden mit Toyota, bauen sie doch zuverlässige Autos zu einem fairen Preis. Noch dazu gilt Toyota als innovativ und umweltfreundlich, ist der Prius doch der Inbegriff des Hybridautos. Doch wenn ein Kunde mit höheren Ansprüchen bei Toyota glaubt, fündig zu werden, so wird er bitter enttäuscht. Toyota führt zur Zeit keinen Sportwagen im Sortiment, weshalb man beinahe gezwungen wird, zur Konkurrenz auszuweichen. Dabei hatte Toyota vor gar nicht allzu langer Zeit den Supra, den MR-2 und, nicht zu vergessen, die Celica. Doch im Jahr 2002 wurde der Supra beerdigt und 2005 ging es der Celica und dem MR-2 ebenfalls an den Kragen. Seither ist Toyotas Flotte eher grün als aufregend. Doch mit dem im Sommer 2012 kommenden Toyota GT-86 wird sich das ändern.

Der Toyota GT-86 hat bereits jetzt einige ungeduldig wartende Fans, da er als der offizielle Nachfolger der Celica gilt. Bereits 2 Studien hat Toyota präsentiert und langsam begann die Hoffnung zu sinken, ob dieses Auto tatsächlich jemals in Serie vom Fliessband laufen wird. Seit der Tokio Motor Show im November 2011 ist es offiziell, denn dort zeigte Toyota die Serienversion erstmals der Öffentlichkeit. Leider klingt der Name des neuen Schönlings nicht besonders sexy. Hingegen verheisst “Celica” einiges mehr, leitet es sich doch aus dem spanischen “celestial” für himmlisch ab. Das Namenskürzel GT-86 referenziert auf den Toyota Corolla aus den 80er Jahren, der Toyota-intern AE86 hiess und in Japan eine gewaltige Anzahl Fans für sich gewinnen konnte. Zudem war es ein beliebtes Tuningfahrzeug, wie die Celica übrigens auch. Ob die zukünftigen Käufer am GT-86 ebenfalls Hand anlegen werden bleibt offen. Meiner Meinung nach sieht er bereits ab Werk scharf genug aus, zumal es ein optionale Aerodynamikpaket mit massivem Spoilerwerk geben wird.

Aber kann Toyotas neuer Schützling mehr als nur gut dastehen? Darauf gibt es nur zwei mögliche Antworten: “ja, klar” oder “ja, sicher!” Die Ingenieure von Toyota und Subaru haben sich alle Mühe gegeben und die Fahrdynamik und den Fahrer bei den Entwicklungen in den Vordergrund gestellt.
– Moment, was haben Subarus Ingenieure am GT-86 verloren? Vieles, denn Subaru und Toyota haben beschlossen, gemeinsame Sache zu machen. Der Toyota GT-86 besitzt nämlich ein Geschwistermodell: der Subaru BRZ. Die beiden Autos sind wie eineiige Zwillinge, sie unterscheiden sich nur im Detail und zwar optisch wie auch technisch. Da stellt sich natürlich die Frage: Warum zwei unterschiedliche Modelle? Nun ja, damit die Kunden entscheiden können, ob sie eher auf Toyota oder auf Subaru schwören. Spass beiseite, Grund für die Partnerarbeit war das Teilen der Entwicklungskosten, ansonsten wären die beiden Autos nie zu Stande gekommen.

Nun zu den Daten der neuen Sportler: Befeuert werden sie von einem 2.0 Liter Boxermotor aus dem Hause Subaru und einer Direkteinspritzung von Toyota. Dies reicht für 200 PS und 205 Nm. Das klingt zwar nicht nach wahnsinnig viel, doch wie bereits oben erwähnt, wurde bei der Konstruktion darauf geachtet, die Fahrdynamik in den Fokus zu stellen. In Worten heisst das: Einen extrem niedrigen Schwerpunkt von nur 46 Zentimeter – das stellt einen Porsche 911 in den Schatten. Das Design ist so flach und aerodynamisch wie möglich. Zudem herrscht eine beinahe ideale Gewichtsverteilung von 53:47. Erreicht wird das, indem der Motor und der Fahrer soweit hinten wie nur möglich platziert werden. Deshalb wird übrigens ein Boxermotor verbaut, da sich dieser aufgrund seiner Bauform weiter hinten als ein Reihen-Vierzylinder einbauen lässt. Nicht zu vergessen die Eigenschaft, welche einen echten Sportwagen ausmacht: der Heckantrieb. Für die Übersetzung steht entweder ein knackiges Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Sechsgang-Automatik mit Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung. Das Gewicht wollen Toyota und Subaru noch nicht nennen, doch laut Gerüchten soll das Leergewicht weniger als 1250 Kilo betragen – zwei wahre Leichtgewichte also.

Was Toyota und Subaru leider ebenfalls noch nicht nennen möchten, ist der Preis. Doch auch der dürfte mit unter 50’000 CHF attraktiv sein, denn der Toyota GT-86 und sein Zwilling Subaru BRZ sind, im Gegensatz zum am Anfang erwähnten Golf R, echte Vollblutsportler und nicht bloss aufgemotzte Versionen eines biederen Serienmodells. Und Toyotas grüner Fuhrpark erhält endlich wieder einen Adrenalinschub.

(Bilder: Diverse Quellen)

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