Vorstellung BMW i3: iRevolution

Er heisst BMW i3 und sieht, um es mal vorsichtig auszudrücken, komisch aus. An Automessen entdeckt man allerlei wilde Kreationen der Autohersteller, die als Concept Cars im Rampenlicht stehen und anschliessend vielfach in der Versenkung verschwinden.
Wäre BMW Apple, würden sie den i3 – ganz nach Apples Namensgebung – iRevolution nennen, denn er steht zwar zur Zeit im Rampenlicht, aber schon bald auf der Strasse, da der BMW i3 ein Serienfahrzeug ist. Bereits seit längerer Zeit geisterte die Studie i3 Concept durch die Messen und das Internet. Komplett aus Carbon gefertigt und mit reinem Elektroantrieb macht er auf sich aufmerksam. Willkommen bei der Submarke BMW i: Born Electric.

Alleine über das Design des neusten Stromers liesse sich ein kompletter Blogpost verfassen. Er sieht auf jeden Fall total anders aus, als das, was man bisher von BMW kannte. Der Kleinwagen ist rund vier Meter lang und 1.77 Meter breit. Einzig die kurzen Überhänge, die Niere und die Scheinwerfer erinnern an BMW. Insbesondere das Türkonzept und der Knick in der Fensterlinie werden für Diskussionen sorgen. Um möglichst viel Platz zu bieten, ist er recht hoch und kantig gebaut, was dem sportlichen Anspruch allerdings nicht gerecht wird.
Überraschend geräumig soll es im Innenraum dennoch sein, da die ganze Antriebstechnik im Unterboden steckt und so beispielsweise auf ein Mitteltunnel verzichtet werden konnte. Der Kofferraum fasst klassenübliche 260 Liter. Analoge Instrumente sucht man vergebens, ein Display hinter dem Lenkrad zeigt dem Fahrer alle wichtigen Informationen. Der ökologische Aspekt des i3 findet sich indes nicht nur im Antrieb, auch diverse Innenausstattungen bestehen aus umweltfreundlichen Rohstoffen, wie beispielsweise die Sitze, welche aus recycelten PET-Flaschen hergestellt werden.

Der BMW i3 ist das erste Grossserienauto, das weitgehend aus CFK (Kohlefasern, besser bekannt als Carbon) konstruiert ist. Damit wiegt das Auto inkl. Akku, der einen Energiegehalt von 21.6 kWh aufweist, total nur 1195 Kilo (ohne Range Extender), ein wirklich beachtlicher Wert. Der 125 kW leistende Elektromotor entwickelt ein Drehmoment von 250 Nm, das natürlich die Hinterachse antreibt. Somit soll das Leichtbau-Auto innert 7.2 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt abgeriegelte 150 km/h, den Akkus zu Liebe. Als Reichweite gibt BMW bis zu 190 Kilometer an, auf Wunsch ist auch eine Version mit Range Extender verfügbar. Dann fungiert ein Zweizylinder Benziner als Generator und produziert Strom, falls dem Akku der Saft ausgeht. Die Reichweite steigt dann auf akzeptablere 300 Kilometer, der Preis aber ebenso um 6950 Franken. Ebenfalls neue Wege geht BMW, was die Dienstleistungen angeht. So bietet der Hersteller i3 Käufern beispielsweise die Miete von konventionellen BMWs zu Sonderkonditionen an, falls eine längere Reise bevorsteht.

Der BMW i3 startet in der Schweiz im November 2013 zu Preisen ab 39’950 CHF (46’900 CHF mit Range Extender), doch auch bei den Elektroautos macht BMW keine Ausnahme und bietet eine dicke Aufpreisliste an. Klar setzt der i3 Massstäbe, was beispielsweise die Ökobilanz über die gesamte Produktion, oder den Einsatz von CFK betrifft. Mein Fazit ist aber nichtsdestotrotz: Der BMW i3 bietet zu wenig Auto und Mobilität fürs Geld.

(Bilder: BMW)

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