Audi A3: Erstes Auto aus dem MQB

Die dritte Generation des Audi A3 steht nunmehr auf der Strasse. Einem Laien würde das wahrscheinlich gar nicht auffallen, denn die optischen Änderungen sind mehr ein Facelifting als eine neue Generation. Doch die grösste Änderung – was man eigentlich eine Weltpremiere nennen kann – ist, dass der Audi A3 das erste Auto ist, welches aus dem neuen modularen Querbaukasten (MQB) vom Volkswagen Konzern (zu dem auch Audi gehört) stammt. Der MQB soll für Volkswagen nichts weniger als die Autoproduktion revolutionieren.

Doch konzentrieren wir uns vorerst auf die äussere Erscheinung des A3. Der neue Kleine hat vorne als auch hinten LED-Lichter im Stil der grösseren Brüder bekommen. Zudem wurde die Dynamik im Stand durch die seitliche Linienführung verschönert. Die Abmessungen sind praktisch identisch geblieben. Somit sind wir eigentlich schon beim Ende der äusseren, optischen Veränderungen. Der Audi A3 ist unverkennbar Audi A3 geblieben – Evolution statt Revolution heisst es bei Audi.
Im Interieur sind schon deutlichere Veränderungen sichtbar. Das Cockpit wurde aufgeräumt und sieht jetzt übersichtlicher denn je aus. Ausserdem haben hier die Designer Liebe zum Detail gezeigt: Das Einrasten der Mittelarmlehne oder das leise klickern, wenn man die Lüftungsdüsen im Jet-Design dreht, machen deutlich, dass man im Audi A3 in der Business Class reist. Zur Krönung wurde sogar ein Feature, das bisher dem A8 vorenthalten war, eingebaut, nämlich das berührungssensitive Touchpad. Dies ist ein Knopf und Regler zugleich, auf welchem man sogar Buchstaben zeichnen kann, welche beispielsweise die Bedienung des Navi erleichtern sollen. Dies ist die typische Strategie von Audi: Man will den Kunden in einer höheren Klasse umgarnen, als er es tatsächlich ist.

Doch der neue A3 macht nicht nur äusserlich einen Sprung nach oben, er wurde auch technisch weiterentwickelt. Durch Leichtbauweise wiegt der Audi jetzt wieder 1200 Kilo, das ist soviel wie einst der erste A3 im Jahre 1996 wog, bloss das er jetzt 16 Jahre später mit viel mehr Elektronik und Sicherheitsfeatures ausgestattet ist.
Bei der Markteinführung im August stehen vorerst drei Aggregate zur Auswahl: ein 1.4 Liter TFSI mit 122 PS, ein 1.8 Liter TFSI mit 180 PS (TFSI sind die Benziner) und ein 2.0 Liter TDI mit 150 PS (TDI ist der Diesel). Später folgen ein 1.4 Liter TFSI mit 140 PS und Zylinderabschaltung (Audi nennt es Cylinder on Demand) und ein besonders sparsamer 1.6 Liter TDI mit 105 PS.

Beim Markstart wird es vorerst bloss den Dreitürer geben. Später folgen dann der bekannte Sportback, das Cabrio und der sportive S3. Noch nicht bestätigt, aber dennoch ziemlich wahrscheinlich sind erstmalig eine viertürige A3 Limousine und als krönender Abschluss ein krachender RS3 mit über 350 PS. Der A3 ist für Audi die wichtigste aller Baureihen, denn er macht gut 20% des Umsatzes aus und holt die meisten Erstkunden zur Marke mit den vier Ringen. Und das obwohl er rein rational gesehen bloss die Edelversion des kommenden Golf VII ist.

Somit ist die Brücke zu Volkswagen und dessen neuartigem MQB wieder da. Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung versteckt sich allerdings ein vor allem wirtschaftlich äusserst vorteilhafter Bauplan. Denn mit dem MQB sollen in der Klein-, Kompakt,- und Mittelklasse viele Dinge markenübergreifend einheitlich gestaltet werden. So ist im MQB vorgesehen, alle Motoren in identischer Lage einzubauen, ganz egal, um was für eine Antriebseinheit es sich handelt. Auch sollen z.B. mehrere Motoren an ein Getriebe gekoppelt werden, Antriebsstrang und Antriebswelle sind ebenso identisch wie der Abstand zwischen Gaspedal und vorderer Radmitte. Andere Parameter wie beispielsweise Radgrösse, Spurweite und Radstand sind variabel. So kann der MQB auf verschiedene Fahrzeuge unterschiedlicher Marken übertragen werden – die Produktion wird wirtschaftlicher und effizienter. Die Autos aus dem MQB werden durch Leichtbauweise weniger wiegen als ihre Vorgänger und ein grosszügigeres Platzangebot bieten. Alle Motoren wurden völlig neu entwickelt und sind besonders sparsam, einige bieten die Zylinderabschaltung an. Ausserdem halten mit dem MQB neue Assistenzsysteme Einzug in die Modelle, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Der Kunde bekommt also mehr Auto fürs Geld.

(Bilder: Diverse Quellen)

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